Offroad Tipps - als Selbstfahrer unterwegs und auf Safari in Afrika

Der Autor unterwegs im 4x4 in Afrika

Tipps von Kalahari Calling für Safari Selbstfahrer im Gelände in Botswana, Namibia und Südafrika

Allgemeines zum 4x4 Geländefahren mit Mietwagen in Afrika

Das 4x4 Fahren im Gelände in Afrika ist viel einfacher als man denkt. Auch Ungeübte werden sich wundern, wie problemlos das läuft. Die modernen Geländewagen wie Land Cruiser oder Hilux, etc. sind fähig genug, um ihre Passgiere durch die meisten Situationen entspannt durchzubringen. Trotzdem kann es nicht schaden ein paar Tipps zu verinnerlichen und sich im Fall der Fälle auch daran zu erinnern und dran zu halten. Der wichtigste Tipp von Kalahari Calling fürs Gelände ist „Ruhe bewahren“ und lieber einmal mehr als zu wenig den Track zu prüfen und nachzudenken. Darüber hinaus sollte man drei Dinge im Gelände tunlichst nicht verlieren: den Mut, Traktion und Drehmoment. Über allem steht natürlich der Spaß am Selbstfahren, der sollte immer vorhanden sein. Denn Spaß macht es und verspricht aufregende Urlaubstage, die man nie vergisst. Kalahari Calling macht das 4x4 Abenteuer in Afrika möglich.

Kalahari Calling: Let us Safari together- everlasting impressions  

Was mache ich bei der Übernahmen des Mietwagens? 

Bevor Du startest, lass Dir den Wagentyp und besonders die Geländefunktionen von Deinem Vermieter genau erklären (Allrad, Untersetzung, Differentiale, Kompressor, Sandbleche, Wagenheber, Reifenwechsel! und eventuell Seilwinde: dazu später mehr). Scheue Dich nicht solange nachzufragen, bis Du es sicher verstanden hast. Später in der Wildnis ist dann oftmals niemand mehr dabei. Wichtig ist auch die Vertragsregeln zu kennen und wie Du eventuell in der Wildnis Hilfe bekommst (Notfallnummern, wie funktioniert eventuell das Satellitentelefon).

Allgemeine Hinweise zum Geländefahren in Afrika

Grundsätzlich gilt im Gelände auch die Anschnallregel und das Ziel, defensiv zu fahren.Unterwegs auf Schotter in den Salzpfannen Auch wenn die Geschwindigkeit im härteren Gelände oder im Sand, bzw. Matsch nicht so hoch ist, kann man immer kippen oder gegen etwas fahren. Auf guten Gravel- oder Sandpisten kann es zudem schon mal schneller werden und manchmal sind die Wege nur einspurig bzw. durch Staub ist die Sicht schlecht. Ich hatte in so einer Situation schon einen Frontalzusammenstoß und einen Auffahrunfall. Die Sicherheit und Voraussicht steht also immer an erster Stelle. Also generell immer defensiv fahren.

Allgemein sollte man sich gerade zu Anfang nicht zu viel zutrauen. Lieber erst mal dem einfachen Track folgen und sich langsam steigern, wenn man Sicherheit erlangt hat. In schwierigeren Situationen wie z. B. bei Wasserdurchfahrten und starken Steigungen/Gefälle, kann man sich Informationen von den anderen Fahrern oder der lokalen Bevölkerung holen oder einfach schauen, wie es die anderen machen. 

Im Prinzip gibt es je nach dem 5 unterschiedliche Fahrsituationen, die sich alle auf den Untergrund beziehen: Tiefsand, Matsch und Wasser, Felsen, Sand- und Gravelpiste sowie natürlich Asphalt. Interessant ist zudem das Fahren im hängigen Gelände. Bevor wir zu den Eigenheiten der unterschiedlichen Texturen kommen, erstmal eine kleine Allrad–Begriffsklärung.

Das kleine Allrad-Lexikon von Kalahari Calling für Safari-Fahrten

Kalahari Calling erklärt die grundlegenden Geländefunktionen im 4x4 Auto 

4x4 gleich Allrad:

Normale Fahrzeuge werden über zwei Räder an einer Achse (vorne oder hinten) angetrieben. Allradfahrzeuge, wie der Name sagt, über alle, klar, vier Räder an beiden Achsen. Das hat offensichtliche Vorteile für die Traktion, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass irgendein Rad noch Bodenhaftung hat, wenn es schwieriger wird. Darüber hinaus ist die Straßenlage besser. Es gibt permanenten Allradantrieb und manuell zuschaltbaren Allrad (letzterer kann im Cockpit, ein oder zweimal schalten, oder zusätzlich an der Radnabe zugeschaltet werden, bitte informieren!). Es braucht also meist für die Zuschaltung des manuellen Allradantriebs mehr als einen Vorgang, am Ende sollte das "Vierrad Icon" im Cockpit zu sehen sein.

Differential- Sperren:

Viele Geländewagen haben Differentialsperren, die eine effektive Geländefahrt erst so richtig möglich machen. Vereinfacht ausgedrückt verhindern Differentialsperren die ungleiche Verteilung von Drehmoment an die vier Räder (meist 25% des Drehmomentes pro Rad bei Allradwagen). Damit wird vermieden, dass eventuell widerstandlos durchdrehende Räder (in der Luft hängend oder im glatten Matsch) das gesamte Drehmoment (100%) erhalten und Räder, die noch Traktion haben, nicht angetrieben werden. Die Kraft wird also durch die Sperre zwangsweise an alle Räder gleichmäßig verteilt. Es gibt Sperren zwischen den Achsen und zwischen den Rädern. Wenn der Allradantrieb mechanisch zugeschaltet werden muss, gibt es kein Mitteldifferential, da die Achsen dann starr verbunden sind, was einem Mitteldifferential entspricht (siehe auch "Zurück auf Asphalt). Je mehr Sperren desto besser. Es gibt auch hier verschiedene Zuschaltungsarten (z. B. Kompressor, mechanisch oder elektrisch sogar hydraulisch; für Ihr Modell erklären lassen!). Die Schalter sind immer im Wageninnern.

Untersetzung (bzw. Vorgelegegetriebe):

Die Untersetzung ist, neben dem Allrad, das wichtigste Instrument, um im Gelände zu fahren. Das Untersetzungsgetriebe ermöglicht in jedem Gang eine noch größere Kraftentfaltung, allerdings zu Lasten der Geschwindigkeit. Das Fahrzeug ist also deutlich langsamer bei eingelegter Untersetzung (meist ein kleinerer Hebel neben dem Ganghebel; i.d.R. 3 Stufen: N für neutral oder Leerlauf, H für high oder normaler Fahrbetrieb und L für low oder die besagte Untersetzung) aber auch deutlich stärker. Bei steilen Bergabfahrten kann die Untersetzung auch durch ihre starke Bremswirkung unterstützen.

Wattiefe:

Beschreibt die Wassertiefe, die durchfahren werden kann, ohne Schäden am Fahrzeug zu produzieren (meist in cm: z.B. zwischen 60 und 90). Durch Wasser im Motorraum kann es schnell zum Totalschaden kommen. Auch Wasser im Wagen wird kein Vermieter lustig finden. Bei Geländewagen mit Schnorchel entsprechend etwas mehr, allerdings ist der Schnorchel in erster Linie dazu da, durch die Höherlegung und den Zyklonfilter weniger Staub anzusaugen.

Überhangwinkel, Rampenwinkel, Steigfähigkeit und Kippwinkel:

Hierbei handelt es sich um Maßzahlen für die konstruktive Geländefähigkeit. Die Überhangwinkel, vorne und hinten am Auto, beschreiben den Abstand vom Rad zu den Fahrzeugkanten. Je kürzer der Abstand bzw. je größer der Winkel desto besser für die Fähigkeit Steigungen zu meistern, also eigentlich in Steigungen einzusteigen oder auszufahren, ohne sich die Stoßstangen abzureißen (>30 Grad ist gut). Wieviel Steigung Dein Auto bei optimal-griffigen Bedingungen bewältigen kann, bestimmt die Steigfähiglkeit. Hier können leicht Werte bis 100% (45 Grad) erreicht werden. Der Rampenwinkel steht für die Fähigkeit Kuppen zu überwinden ohne zwischen den Achsen aufzusetzen. Auch hier gilt - je größer desto besser (>25 Grad ist gut). Generell haben es kurze Wagen hier leichter. Der Kippwinkel gibt schlicht an, ab welcher Neigungsgradzahl der Wagen seitlich umfällt, so um die 30 - 40 Grad Neigung. Sind die Bedingungen jedoch schlecht, wie rutschiger Untergrund, kann es auch schon früher so weit sein. Wirklich besser nicht austesten.

Seilwinde:

Elektrisch oder manuell betriebenes Zubehör für den Wagen. Die Seilwinde wird benutzt, um endgültig festgefahrene Fahrzeuge zu befreien. Es gibt auch wenige, spezielle Anwendungen wo man bei kurzen Schwierigkeiten auch schon vorher mit der Winde absichert. Wenn Dein Wagen so etwas hat, bitte genau erklären lassen (jedes Modell funktioniert irgendwie anders). Fast alle Seilwinden für den Geländewageneinsatz funktionieren elektrisch und sind an der forderen Stoßstange angebracht. Eventuelles Zubehör wie Umlenkrolle oder Fernbedienung zeigen und, wie den gesamten Betrieb, erklären lassen.

Kompressor:

Wichtiges Anbauteil zur Erzeugung von Druckluft, meist im Motorraum oder unter der Rückbank. Kann zur Sperrdifferentialschaltung oder/oder zum Reifenfüllen (hat einen Druckluftschlauch, der lang genug ist) benutzt werden. Sehr wertvoll, wenn der Reifendruck nach einer Schwierigkeit wieder erhöht werden soll. Hilfreich ist auch ein Reifendruckprüfer damit man den Reifendruck kontrolliert reduzieren kann.

Ausrüstung (Sandbleche, Wagenheber):

Sandbleche dienen als Unterlage für die Räder, wenn man sich im Sand festgefahren hat, um, nach dem Freigraben, wieder loszufahren (kann natürlich auch im Matsch helfen). Als Wagenheber sollte ein sogenannter “Hi- Lift Jack“ an Bord sein (bis zu 130 cm lang), um den Wagen auch unter schwierigen Bedingungen anheben zu können (hilft beim Freigraben und/oder Reifen wechseln). Das Werkzeug zum Reifenwechseln versteht sich von selber.

Damit kommen wir zu den Fahrsituationen und was dabei speziell zu beachten ist zurück. 

Was muss ich beim 4x4 Selbstfahren im Tiefsand in Afrika beachten?

Auf Safari kann insbesondere Tiefsandfahren herausfordernd für Personen und Maschinen werden. Kennzeichnend ist der oft erhöhte Kraftbedarf und damit auch Kraftstoffbedarf, da die Räder tief einsinken und eine Bugwelle von Sand vor sich herschieben müssen (siehe Untersetzung). In manchen Gegenden der Kalahari kann das über viele Kilometer so gehen. Oftmals lösen sich jedoch Tiefsandstrecken (ridges) mit festerer Sandpiste ab. Idealerweise wird die Untersetzung benutzt (Drehzahlen hoch halten, auch wenn es langsam vorangeht) und für mehr Traktion den Reifendruck reduzieren. Dazu sollte man mit einem Luftdruckprüfer den Luftdruck aller Reifen reduzieren. Je weicher der Untergrund, desto weniger Luftdruck (ca. 50 – 60 % des normalen Luftdrucks) - ich bin kein Fan von sehr niedrigen Drücken, da sie meines Erachtens den Reifen nicht guttun, aber da gibt es auch andere Meinungen -. Im Notfall muss halt noch mehr Luft raus. Bei abgesenktem Luftdruck nicht zu schnell fahren. Mit Hilfe des Kompressors den normalen Luftdruck nach der Schwierigkeit wieder erhöhen. Wann genau die Untersetzung sinnvoll ist, ist nur schwer zu generalisieren. Je tiefer das Geläuf wird, desto eher braucht man sie. Im Prinzip lieber einmal zu viel als zu wenig (sonst gräbt man). Das Problem ist, wenn die Drehzahlen abfallen, ist es zu spät zum Einlegen. Also immer vor einer eventuellen Schwierigkeit. Vorausschauendes Fahren ist deshalb wichtig. Die unterschiedlichen Sandformen erkennt man dann schon recht bald. Gibt es wider Erwarten doch kein Problem, kann man die Untersetzung wieder rausnehmen und kann im Gegensatz zum umgekehrten Fall doch wieder anfahren. Ähnliches gilt bei Handschaltern auch für den richtigen Gang vor der Schwierigkeit. Schalten im Tiefsand klappt nicht immer. 

Geländewagen auf sandigem Pfad in Afrika Im Tiefsand sollte man dem Lenkrad in den Händen etwas Spiel lassen, nicht versuchen zu sehr zu lenken. Die Räder wühlen sich am besten selbst den geeignetsten Weg - auch wenn das ungewohnt klingt. Während eines tiefsandigen Stück Weges nach Möglichkeit nicht anhalten, sondern durchfahren, bis ein weniger tiefsandiges Stück Weg erreicht wird. 

Steckt man dann doch fest, heißt es meistens mit der Winde rausziehen oder graben. Sind die Sperrdifferentiale noch nicht aktiviert sollte man sie einschalten und versuchen zu schaukeln (Vor- und Rückwärtsgang im schnellen Wechsel), um das oder die Räder freier zu bekommen. Auch nach rechts und links Lenken kann helfen. Das funktioniert aber nur bei noch etwas formbarem Untergrund halbwegs gut, ansonsten rieselt der Sand immer schneller wieder nach. Da gibt es keine generellen Ansagen, je nach Situation klappt es oder auch nicht. Ausgraben hilft dagegen meistens.

Als Besonderheit sei noch erwähnt, dass bei sehr entlegenen und wenig befahrenen Strecken die Verwendung eines starken feinmaschigen Netzes vor dem Kühler angezeigt ist, um, wenn das Gras auf dem Mittelstreifen hochsteht, ein Verstopfen des Kühlers durch Grassamen zu vermeiden. Es kann auch nicht schaden, ab und zu mal unter das Auto zu schauen, ob sich trockenes Gras in der Nähe des Auspuffs gesammelt hat. Hier besteht potentielle Feuergefahr.

Wie verhalte ich mich mit dem Geländewagen in Afrika bei schlammingen Unterrgrund und bei Wasserdurchfahrten

Wenn der Untergrund feucht wird oder eine längere Wasserdurchfahrt ansteht, empfiehlt es sich ebenfalls den Luftdruck zu reduzieren und zu untersetzen. Wenn der Track sehr zerfahren ist, sollte man auch die Sperren kurzfristig dazu schalten (wieder ausschalten nicht vergessen). Hier gilt, besser vorher als wenn man schon feststeckt. Ist die Schlammstelle nur kurz, kann manchmal auch reichlich Schwung helfen, um schon einiges zu schaffen. Der Rest geht dann vielleicht mit genug Drehzahlen. Bei Matschpisten oder überschwemmten Gebieten sollte man auf keinen Fall den ursprünglichen Weg verlassen, auch wenn es manchmal schwerfällt. Abseits der Route erscheint der Weg weniger kaputtgefahren bzw. das Wasser ist vielleicht flacher. Meist trügt aber der Schein, da die eigentlichen Wege durch die Benutzung, meist unterhalb der Schlammschicht verdichtet sind und damit tragfähiger. Dazu müsst Ihr natürlich den eigentlichen Wegverlauf aber noch erkennen können.

Wasserdurchfahrt

Mit Wasserdurchfahrten ist natürlich immer ein Risiko verbunden. Wenn möglich sollten immer Ausweichstrecken genommen oder gänzlich umgekehrt werden. Hier sollte man auch immer die Bedingungen des Vermieters im Blick haben, um nachher keine Probleme zu bekommen.  Die allermeisten Vermieter untersagen tiefere Durchfahrten. Geländewagen wird aus dem Wasser geborgenMaßgebliche Wasserdurchfahrten, also nicht jede Pfütze, sollten, wenn die Durchfahrt nicht zu vermeiden ist, vorher immer inspiziert werden. Das heißt aussteigen und einmal durchwaten, um verdeckte Hindernisse und tiefe Stellen zu finden (langer Stock ist hilfreich, auf Krokodile achten!). Man sollte auch checken, ob die Entlüftungen der Differenziale höher gelegt wurden. Ansonsten dringt Wasser über die Entlüftung ein (ist aber ein eher schleichender Verschleiß, entgegen dem Wasserschlag im Motor, der sofort zum Totalschaden führt). Die gefundene Information mit der Wattiefe abgleichen und wenn es machbar erscheint, langsam im kleinen, untersetzten Gang mit ausreichend Drehzahlen kontinuierlich durchfahren. Dabei alle Sperren einlegen. Die Geschwindigkeit ist richtig, wenn sich geradeso eine kleine Bugwelle vor dem Kühler aufbaut. Wenn eine Seilwinde vorhanden ist und die Wasserstrecke nicht zu lang, kann der Wagen auch gleich mit der Winde am anderen Ufer gesichert werden. Insbesondere bei der Einfahrt ins Wasser langsam fahren, aber wstotter, oder das Wasser ist zu hoch). Geht der Motor aus, nicht wieder versuchen zu starten, da Wasser eindringen kann. Das Auto sollte dann aus dem Wasser abgeschleppt werden.

Wie fahre ich auf steinigem Untergrund mit dem 4x4 in Afrika?

4x4 Geländewagen in Afrika auf unbefestigter Straße

Pisten die in felsigen Untergrund gebaut wurden, sind die mit Abstand nervigsten, noch vor den berühmten Wellblechpisten. Ebene Strecken sucht man meist vergebens, sodass manchmal über sehr lange Zeit bei niedriger Geschwindigkeit, gerne mal doppelte Schrittgeschwindigkeit, und viel Geschaukel über Steine und Felsen geklettert werden muss. Im südlichen Afrika kommt das zum Glück nur selten vor, aber manchmal wechseln akzeptable Gravelpisten mit längeren felsigen Strecken ab. Hier sollte man im Extremfall darauf achten, dass man sich nichts am Unterboden kaputt macht (Antriebswelle). 4x4 reicht in der Regel, wenn es sehr steil wird, kann die Untersetzung von Nöten sein, aber eigentlich kann wegen der geringen Geschwindigkeit nicht viel passieren.

Was ist beim Selbstfahren auf Schotterpiesten (Gravel) mit dem Geländewagen in Afrika zu beachten?

Schotterpisten

Die leitvolle Erfahrung, nicht nur von Kalahari Calling, ist, dass Gravelpisten, insofern als Voraussetzung eine etwas höhere Geschwindigkeit möglich ist, gerne ein Wellblech- oder Waschbrettmuster ausbilden. Schwerere Fahrzeuge erzeugen durch kleine Sprünge Wellentäler und –berge, die sich durch nachfolgende Fahrzeuge weiter verstärken. Wie man damit umgeht, ist der persönlichen Leidensfähigkeit und dem Zustand des Fahrzeugs überlassen. Das ist im Ergebnis auf Dauer nur wenig weniger nervig als steiniger Untergrund. Man kann entweder langsam und materialschonender durch die Wellen fahren oder etwas schneller und versuchen von Wellenkamm zu Wellenkamm zu springen. Bei letzterem ist naturgemäß die Bodenhaftung reduziert und die Wahrscheinlichkeit neben der Straße zu enden, erhöht. Wie gesagt, da muss jeder seinen eigenen Rhythmus finden. 

Am besten sind natürlich gute, frisch gezogene Sand- oder Gravelpisten. Hier macht das Vorankommen für Selbstfahrer am meisten Spaß. Sicherheit steht immer an erster Stelle, aber auf guten Pisten sind auch höhere Geschwindigkeiten möglich. Vorteilhaft ist die Allradbenutzung, da insbesondere auf Gravel die Bodenhaftung in den Kurven deutlich besser ist. Zu beachten ist aber der längere Bremsweg auf Gravel. In der Trockenzeit ziehen die Wagen lange Staubwolken hinter sich her, die den nachfolgenden Wagen die Sicht nehmen. Auch ist immer mit Steinschlag von dem vorausfahrenden Fahrzeug zu rechnen. Hier heißt es deshalb Abstand halten und die Fenster schließen, auch wegen der entgegenkommenden Autos. Wenn man Konvoi fährt, kann man regelmäßige Stops vereinbaren, um sich wieder zu sammeln.

Wie bewältige ich als Selbstfahrer extreme Steigungen /Gefälle mit dem Geländewagen im südlichen Afrika?

Bergauf und bergab fahren kann manchmal herausfordernd sein. Extreme Steigungen kommen im südlichen Afrika bei Safarifahrten im Gelände glücklicherweise eher selten vor. Meistens sind die Steigungen und Gefälle auch nur kurz, z.B. bei Flussbettwänden. In bergigen Gegenden (Drakensberge, Cederberge, Teile von Namibia etc.) kann es aber schon vorkommen. Trotzdem sollte man ein paar Grundregeln für den Fall der Fälle kennen. Steile Steigungen brauchen Traktion und Drehmoment. Je loser der Untergrund und steiler der Anstieg desto mehr Drehmoment und Schwung ist hilfreich. Bei felsigem Untergrund mit genug Haftung ist langsames Klettern mit viel Kraft (kleiner Gang und untersetzt) die richtige Wahl. Es gilt immer, möglichst im rechten Winkel bergab und bergauf zufahren. Ansonsten kann der seitliche Kippwinkel schnell erreicht werden. Bergab sollte auch die Unterstützung der Motorbremse (je kleiner der Gang desto stärker) zu Hilfe genommen werden. Auch hier gilt, wie bei den Wasserdurchfahrten, lieber eine andere Strecke wählen, wenn es nicht geheuer und möglich ist.

Wie verhalte ich mich als Selbstfahrer mit dem Geländewagen in Afrika auf Asphaltstraßen?

Roof tent camping under african skies

Ist dann der Asphalt wieder erreicht, müssen alle zuschaltbare Allradantriebe wieder ausgeschaltet werden. Durch den verminderten Schlupf kann es sonst zu erhöhtem Verschleiß oder sogar mechanischen Schäden kommen. Ein Geländewagen ist kein SUV und nicht zum Rasen gebaut. Auf den Straßen im südlichen Afrika sollte man es entspannt angehen lassen und nicht mehr als 100 – 110 km fahren. Insbesondere in Botswana wechselt immer wieder Vieh und Wild über die Straße (oder schläft in großer Zahl auf dem warmen Asphalt). Aus diesem Grund und wegen oftmals sehr abenteuerlich beleuchteter und gewarteter anderer Verkehrsteilnehmer, sollte man von Nachtfahrten unbedingt absehen. Plane die Touren so, dass Du bei Einbruch der Dunkelheit am Ziel bist. Die Entfernungen sind weit und der Kraftstoffverbrauch von diesen Fahrzeugen ist hoch. Dazu ist die Tankstellendichte gering und nicht immer haben alle Tankstellen auch jede Kraftstoffart bzw. überhaupt Kraftstoff. Du solltest ungefähr mit 12-16 Litern/100 km rechnen (beim Vermieter erfragen) und so kalkulieren, dass Du auch noch die übernächste Tankstelle erreichen kannst.

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass diese Hinweise nur ein kleiner allgemeiner Ausschnitt sein können. Z. B. wurde das Thema Selbsthilfe bei Pannen gar nicht angeschnitten. Normalerweise kommt natürlich der Vermieter zu Hilfe (nicht alle bieten diesen Service, manchmal, insbesondere bei den günstigeren, ist man auch auf sich selber gestellt), aber es kann hilfreich sein, einfache “Probleme“ wie einen Reifenwechsel, selber beheben zu können (spart Ferienzeit). Im Internet gibt es aber zahlreiche Foren zu allen diesen Themen, die zur weiteren Vorbereitung genutzt werden können. 

Kalahari Calling ist sicher, dass es eigentlich ganz einfach und jede und jeder, mit nur ein bisschen Fahrerfahrung, kann Selbstfahrer im südlichen Afrika werden. Also dann, Kalahari Calling wünscht viel Vergnügen und allseits immer Traktion. Wir unterstützen natürlich gerne bei der Organisation der Reise, damit Du sicher und günstig bleibende Abenteuer erleben kannst.

Kalahari Calling: Let´s Safari together – everlasting impressions.

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